Industriegespräch an der NAOS – Kooperation von Schule und Wirtschaft gelingt

Um einen offenen Dialog zwischen Wirtschaft und Schule ermöglichen, lud die Nicolaus-August-Otto-Schule (NAOS) auch dieses Jahr wieder zum sogenannten Industriegespräch ein. Die VertreterInnen regionaler Ausbildungsbetriebe konnten so mit den BerufsschullehrerInnen sowie der Schulleitung der NAOS zusammenkommen, um Erfahrungen und Anforderungen im Bereich schulischer Entwicklung und betrieblicher Ausbildung zu teilen.

Die Gespräche starteten mit einem Rückblick auf die Abschlussprüfungen des vergangenen Sommers. Erfreulicherweise konnte herausgestellt werden, dass die Ergebnisse der zehn Prüflinge der BSIK20 (Industriekaufleute) im Bereich „Geschäftsprozesse“ mit durchschnittlich 83,3 Punkten deutlich über dem Bundesschnitt (74%) und dem Schnitt von Rheinland-Pfalz (77%) liegen, so Holger Langschied. Auch in den Bereichen „Kaufmännische Steuerung und Kontrolle“ und „WiSo“ habe man hervorragende Ergebnisse erzielt: 78,4 % (Bundesschnitt: 73%, RLP-Schnitt: 74%) für den ersten, 87% (Bundes- und RLP-Schnitt: 81%) für den zweiten Bereich.

Ein Blick auf den aktuellen Jahrgang (BSIK23), derzeit bestehend aus 14 SchülerInnen mit völlig unterschiedlichen schulischen Vorerfahrungen, lasse eine ebenso gute Prognose zu: bisher zeigten sich alle Beteiligten interessiert und engagiert, die Fehlzeitenquote sei bemerkenswert niedrig, so Sigrid Schubert. Das persönliche Engagement der SchülerInnen und die (weiterhin) gewinnbringende Kooperation von Schule und Betrieben sei dabei maßgeblich für einen erfolgreichen Werdegang.

Diskutiert wurde zudem über die Ausbildungs- und Studienmesse der NAOS und di Berufsmesse des Rhein-Lahn-Kreises („JOBNOX“). Die Teilnehmer konstatierten, dass beide Formate Vor- und Nachteile mit sich bringen: So stelle die „JOBNOX“ zwar ein weitaus größeres Angebot an Messeständen, berge dadurch allerdings – so der Tenor – die Gefahr eines Überangebotes und damit einer Überforderung der BesucherInnen. Auch aus Perspektive der Betriebe stellt die „JOBNOX“ eine Herausforderung dar; die hohe Anzahl an BesucherInnen erlaube es kaum, aufkommende Fragen ausführlich zu beantworten, so Dagmar Wagner (EMW Filtertechnik). Der kleinere Rahmen der Ausbildungs- und Studienmesse der NAOS sei insofern förderlicher, als man dort intensivere Gespräche im eher familiären Umfeld führen könne. Schulleiter Jörg Schmitz ergänzte, dass beide Formate hinsichtlich ihrer zeitlichen Taktung Vorteile mit sich bringen: Während die „JOBNOX“ für das Frühjahr angesetzt sei, finde die schulinterne Messe im Herbst statt. Letztes sei besonders für Betriebe interessant, um potenzielle Azubis zu rekrutieren. Auch für die SchülerInnen des BVJ, der BF1 und der HBF, die im Laufe eines Schuljahres allesamt ein Praktikum absolvieren, sei der Termin gewinnbringend, da hierdurch erste Kontakte zu Betrieben geknüpft werden können. Insgesamt habe es jedoch zu beiden Veranstaltungen überwiegend positive Rückmeldungen gegeben, sowohl seitens der Betriebe als auch seitens der Schülerschaft.

Schließlich tauschten sich die Gesprächsteilnehmer über die Erfahrungen des ERASMUS-Projektes und der damit verbundenen Auslandspraktika innerhalb Europas aus. Jens Kübler, Koordinator für internationale Austauschprojekte, lobte dabei nicht nur die Zusammenarbeit mit den verantwortlichen Agenturen, die eine erfolgreiche Vermittlung dreier Praktikanten ins englischsprachige Ausland (Dublin und Cork) ermöglichten, sondern kündigte auch die anstehende Implementierung eines TOEFL-Testzentrums (Test of English as a Foreign Language) an der NAOS im Sinne der Internationalisierungsstrategie an. Frau Dr. Wagner teilte den positiven Gesamteindruck und erachtet die Erfahrungen, die Auszubildende im Ausland machen dürfen, als lohnenswertes Angebot, das der Persönlichkeitsentwicklung zugutekomme und durchweg positive Auswirkungen auf das Unternehmen habe.

Erik Schulte, Organisator und Moderator des Industriegespräches, dankte allen Beteiligten für das konstruktive Zusammenkommen und betonte die Wichtigkeit des fortlaufenden Dialoges zwischen Betrieben und Schule. Nur diesem sei es zu verdanken, dass man kontinuierlich auf die sich wandelnden Anforderungen der Berufswelt – auch und besonders im Zeitalter zunehmender Digitalisierung – reagieren und Ausbildungsprogramme weiter optimieren könne.

Text und Bild: SYME

 

20231128 Industriegespräch

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